Steuerwettbewerb unter Kantonen und Gemeinden

Ich bin ein erklärter Gegner des Standortwettbewerbes auf der Basis von tieferen Steuersätzen. Standortvorteile mittels tiefen Steuersätzen anzubieten, ist sehr kurzfristig gedacht. Sie bringen keine längerfristigen Vorteile für einen Kanton oder eine Gemeinde und vor allem binden sie steuerpflichtige Unternehmen nicht nachhaltig mit der Wahl des Steuerdomizils an eine Gemeinde .
Bieten andere Kantone oder Gemeinden noch bessere Steuerbedingungen an, ziehen Unternehmen wieder weg. Für Kantone und Gemeinden verbleiben schlussendlich nur tiefere Einnahmen und damit weniger Mittel um Ihre Ausgaben für den Bildungs-, Gesundheits- , Sozialbereich oder auch im Infrastrukturbereich, wie z.B. Strassenbau, Sportanlagen , Erholungsräume für die Allgemeinheit zu finanzieren.

Besonders stossend ist der kantonale Steuerwettbewerb, in Beziehung zum kantonalen Finanzausgleich, wo finanzschwache Kantone, die auf einen finanziellen Ausgleich durch die wohlhabenden Geberkantone pochen, gleichzeitig den Steuerfuss senken um damit einen vermeintlichen Stadtortvorteil zu erreichen. Der einzige mit Sicherheit einzutretende Effekt, ist dass andere Kantone ebenfalls mit Steuersenkungen reagieren um sich weiterhin mit tiefen Steuersätzen differenzieren zu können. Damit fehlen schlussendlich nicht nur den Gemeinden, sondern auch den Kantonen Einnahmen um ihren gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen nachzukommen. Meist reagieren sie bei fehlenden Einnahmen mit Ausgabenkürzungen zum Nachteil der Allgemeinheit.