Wo ich zuhause bin

Geboren bin ich in Zürich-Affoltern und aufgewachsen. Die Veränderungen in Zürich-Affoltern, als ehemals «ländliches» Stadtquartier, habe ich daher als Kind, Jugendlicher und als Erwachsener hautnah miterlebt. Für uns Kinder waren die meisten Strassen in Affoltern gleichzeitig auch Spielplatz. In Neu-Öerlikon bestaunten wir die grossen Lokomotiven die manchmal vor den Werkhallen der Maschinenfabrik Öerlikon (MFO) standen oder Panzerhaubizen, die in der Bührle-Fabrik produziert wurden. Das Grümpeltournier des FC Zürich-Affoltern war der jährliche 3-Tage-Treffpunkt für fast alle Quartier-Einwohner und die Heimspiele der ersten Mannschaft waren am Sonntag nach der Kirche immer von einigen hundert Zuschauern mitverfolgt.

Affoltern wuchs in meiner Jugenzeit bevölkerungsmässig primär in Neu-Affortern, dem Teil des Quartiers welches näher zu Zürich gelegen war, während Unter-Affoltern lange bis Ende der Achziger Jahre seinen Dorf-Charakter weitgehend behielt. Affoltern erhielt eine vom Sportamt betriebene Badeanlage am Katzensee und zwei neue Schulhäuser (Hürstholz und Riedenhalden).

Die eigentliche «Bevölkerungsexplosion» mit tausenden von Neuwohnungen in Affoltern, fand erst nach dem Jahr 2000 statt. Nicht mehr in Neu-Affoltern wie zuvor, sondern neu in Unteraffoltern, da dort die unverbauten Landreserven der Stadt Zürich lagen. die vielen Grünflächen verschwanden und das Zentrum verlagerte sich damit wieder zurück nach Unter-Affoltern zu den neu entstandenen Einkaufszentren beim Zentenhausplatz, dem neuen Sportplatz und Bahnhof Affoltern.

Geht es nach dem kürzlich veröffentlichten Siedlungsrichtplan 2040 der Stadt Zürich, erhält Zürich Nord nochmals ca. 80’000 Einwohner, davon einen wesentlichen Anteil in Zürich-Affoltern, mit einem weiteren Ausbau von Infrastuktur, Verkehr und Wohnraum. Diese Vorgaben sollen gemäss Planer mit einer starken Verdichtung, sprich Verstädterung, in Zürich-Nord erfolgen.

30 Jahre lang war ich weg von Zürich. Ich lebte berufsbedingt in der Westschweiz, im Ausland und später zurück in einer Gemeinde im Grossraum Zürich. Seit 9 Jahren lebe ich erneut in Zürich-Affoltern. Nach wie vor lebe ich gerne hier. Affoltern hat viele neue Einwohner. Obwohl der öffentliche Verkehr stark ausgebaut wurde, wird es nicht nur eng im Bus und S-Bahn, sondern auch am Katzensee…..
Die ehemaligen Quartierstrassen im Quartier Affoltern haben sich längst zu Hauptverkehrsachsen Richtung Autobahn oder Richtung Stadtzentrum gewandelt und die Emmisssionen des Berufsverkehr belasten die Einwohner in ganz Zürich-Nord intensiv. Täglich entstehen morgens und abends Staus von unzähligen Autos. Das Warten auf den wenigen Poststellen gehört zum Alltag……

Zürich-Nord – mein Wohnquartier