AKTIVE WOHN- UND BODENPOLITIK

Für die Gemeinden wird es immer schwieriger, Boden für gemeinnützige Wohnungen oder Gewerberäume im Gemeindebesitz zu halten oder dazu zu kaufen. Dies ist jedoch die Basis für viele KMU und MieterInnen, um ihr Gewerbe zu betreiben oder in ihrer vertrauten Umgebung zu wohnen. Kanton und Gemeinden sollen deshalb verpflichtet werden, gemeindeeigenes Land zu behalten, kontinuierlich Boden und Liegenschaften zu erwerben und eine entsprechende Liegenschaftenstrategie auszuarbeiten. Das ist nicht nur für Versicherungen und Immobiliengesellschaften ein gutes Geschäft, sondern auch für die Gemeinden. Zudem gibt es den Kommunen die Möglichkeit, Einfluss auf das Mietniveau zu nehmen und Mieten allgemein für alle in den Gemeinden zu senken.

Drei Argumente
Der Produktionsfaktor Boden ist ein ebenso wichtiges Gut wie Wasser und Luft; der Mensch braucht den Boden genau wie Wasser und Luft zum Leben. Zudem ist er ein knappes Gut und nicht vermehrbar. Die Wohnkosten sind für die Bevölkerungsmehrheit die grösste Ausgabe im Haushaltsbudget. Handelsunternehmen und das produzierende Gewerbe finden, genau wie Mieter, immer weniger zahlbare Räumlichkeiten oder Boden.

Die Konzentration des Bodenbesitzes hat zu einer ungleichen Vermögens- und Einkommensverteilung beigetragen. Von den Preissteigerungen in den letzten 50 Jahren haben primär Liegenschaftsbesitzende profitiert. Mehr öffentlicher Besitz an Boden bedeutet daher eine gewisse Korrektur zu Gunsten der Allgemeinheit und dämpft die Preissteigerung.

Eine kontinuierliche Erhöhung des Anteils an öffentlichen Liegenschaften ist ein wirksames Mittel gegen steigende Kauf- und Mietpreise und hat gleichzeitig eine dämpfende Wirkung auf die Kosten für Gewerberäume und Wohnungen. Zudem sind Immobilien im Gemeinschaftsbesitz immer eine gute und werterhaltende oder wertvermehrende Anlage für die Gemeindefinanzen.